Böckum

Ersterwähnung
im Jahre 1242

Einwohnerzahl
248 Einwohner (Stand: Juli 2020)

Höhe
ca. 85 m über NN

Sehenswürdigkeiten
Kapelle St. Stephanus; Fachwerkbauernhaus, Am Bahndamm 18; Brennerei mit Ziegelsteinschornstein, Am Lindloh 8

1880 wurde die St. Stephanus-Kapelle mit rotem Backstein neu erbaut. Die eingebaute Glocke im Turm wurde bei einer Begutachtung im Jahre 2015 auf eine Entstehung um das Jahr 1300 geschätzt. Die St. Stephanus Kapelle mit Ehrenmal wird auch vom Nachbardorf Norddorf genutzt.

Traditionelle Feste
Schützenfest mit Norddorf nach Fronleichnam, alle zwei Jahre Kinderschützenfest – im Wechsel mit einer Radtour – meist am ersten Samstag im Juli

Geschichte
Böckum wird urkundlich erstmals 1242 als „Bochem“ erwähnt, die Besiedlung erfolgte aber schon in vorkarolingischer Zeit. Im Jahre 1295 schenkte ein Ritter Rudolf von Horne dem Lippstädter Stift, das seine Tochter aufgenommen hatte, Güter in Bochem. Diese Güter bildeten später den Fahlen-Hof, heute im Besitz der Familie Güllenstern, Erftkamp 1. Im Jahre 1330 wurden die Klosterhöfe von dem Knappen Eberhard von Ole und seinen Genossen überfallen und ausgeplündert. Unter anderem wurden 42 Pferde geraubt. Den Schultenhof zu Böckum, heute im Besitz von Philip-Hubertus Seibel, Am Lindloh 2, ein Lehen des Paderborner Bischofs, kaufte 1441 Wessel von Landsberg zu Erwitte. Zu diesem Hof gehörte ein eigenes Hofgericht in Böckum, das früher zusammen mit Norddorf eine eigene politische Gemeinde bildete. 1457 wurde in dem Ort eine Klause erwähnt, der Klausner war dem Schultenhof lehnspflichtig. Die Klause lag ursprünglich im Bereich der Flur Lindloh. Die jährliche Abgabe betrug am Kirchweihtag in Böckum ¼ Liter Wein und an die Kapelle zu Böckum zum Stephanstag ½ Pfund Wachs. Bereits 1866 bekam Böckum-Norddorf eine eigene, einklassige Schule mit Lehrerwohnung, die 1912 erweitert wurde. 1952 baute die Gemeinde eine neue, zweiklassige Schule, die seit ihrer Schließung als Wohnhaus dient. Im Jahre 1863 wurde eine Branntweinbrennerei gegründet.

Lage
Die Ortschaft Böckum ist eine kleine, in Teilen landwirtschaftlich geprägte Ansiedlung am nordwestlichen Rand des Erwitter Stadtgebietes. Westlich am Dorf fließt der Trotzbach vorbei, in den südwestlich von Böckum die von Berenbrock kommende Tiwecke einmündet. Kennzeichnend ist, dass der Ort aus zwei kleineren, in sich abgeschlossenen Ortsbereichen besteht. Der nördlich gelegene ist geprägt durch die Kapelle, das Böckumer Dreieck in der Ortsmitte und einige Wohnhäuser; der südliche, etwa 300 Meter entfernte Ortsteil besteht fast nur aus landwirtschaftlichen Betrieben. Diese haben besonders ortsbildprägenden Charakter.